Alkoholabhängigkeit (Alkoholismus) ist eine Erkrankung, kein moralischer
Defekt!!!
Viele von uns denken, der Ursprung des Wortes liege bei suchen; suchen nach Liebe, Trost, Anerkennung, Respekt. Enden tut es aber im Suchen nach der Droge, Alkohol oder anderen Suchtstoffen.
Tatsächlich leitet sich das Wort "Sucht" aus dem germanischen "siech" ab, das ursprünglich auf Siechtum und Krankheit hinwies, und hat sich vermutlich erst im 19.Jahrhundert zu einem moralischen Begriff gewandelt.
Charakteristisch ist das Suchtverhalten, das übermächtige Verlangen
nach Alkohol. Die Erkrankung ist durch körperliche, psychische sowie soziale
Symptome gekennzeichnet.
Die körperliche Abhängigkeit wird durch physische Entzugssymptome beim stoppen des Konsums charakterisiert und die seelische Abhängigkeit durch das zwingende
Verlangen nach weiterem Alkohol oder Drogen.
Alkoholabhängigkeit, vom Alkoholrausch bis zur Sucht hat es viele
Ursachen und viele Formen. Vom Genuss zur Abhängigkeit ist es oft ein
sehr schmaler Grat. Ob stoffgebunden, wie bei der Nikotin- oder Alkoholsucht,
oder stoffungebunden, wie bei der Arbeits- oder Online-Sucht - Abhängigkeit betrifft
auch unsere Angehörigen. Wir möchten gemeinsam Wege aus der Sucht
erarbeiten.
Die Übergänge vom
wiederholten Rausch über den schädlichen Konsum bis zur Abhängigkeit sind fließend.
Alkoholabhängigkeit entsteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt
sich in der Regel schleichend. Niemand, der alkoholische Getränke konsumiert,
ist vor Abhängigkeit sicher.
Ein Alkoholrausch (akute Alkoholvergiftung, akute Alkoholintoxikation,
Betrunkenheit) stellt sich als unmittelbare Folge des Konsums größerer
Alkoholmengen ein. Je nach Trinkmenge und Toleranzentwicklung entwickeln sich
unterschiedliche Schweregrade der Alkoholvergiftung. Im leichtesten Stadium
stellt sich eine heitere Stimmung ein. Ängste und Hemmungen werden abgebaut,
das Bewegungsbedürfnis ist erhöht.
Im mittleren Dosisbereich beginnen bereits Störungen der Sprache, des
Ganges, der Koordination, der Aufmerksamkeit sowie der Urteilskraft. Es treten
Erinnerungslücken auf. Bei noch höheren Dosen können schließlich Gereiztheit,
Aggressivität, Ermüdung und Bewusstseinsstörungen bis zum Koma (tiefe
Bewusstlosigkeit) auftreten.
Von schädlichem Alkoholgebrauch wird gesprochen, wenn der Alkoholkonsum zur
Beeinträchtigung der Gesundheit führt. Die Beeinträchtigung kann sich sowohl im
körperlichen Bereich (zum Beispiel als Erhöhung der Leberwerte, Magengeschwür,
Bluthochdruck) als auch im psychischen Bereich (zum Beispiel in Gestalt von
Depressionen, Minderwertigkeitsgefühlen) äußern.
Eine Alkoholabhängigkeit liegt vor, wenn innerhalb eines Jahres drei oder
mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig vorhanden sind:
- Ein
starkes Verlangen oder eine Art Zwang, Alkohol zu trinken
- Verminderte
Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des
Konsums
- Körperliche
Entzugserscheinungen, zum Beispiel Schwitzen und Zittern, nach Beendigung
oder Verminderung des Konsums
- Toleranzentwicklung,
das heißt, um den gewünschten Effekt zu erreichen, müssen zunehmend
größere Mengen Alkohol getrunken werden
- Fortschreitende
Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des
Alkoholkonsums. Es wir
- d
erhöhter Zeitaufwand betrieben, um Alkohol zu beschaffen, zu konsumieren
oder sich von den Folgen zu erholen
- Fortgesetzter
Alkoholkonsum trotz schädlicher Folgen im körperlichen,
geistig-psychischen oder sozialen Bereich wider besseren
Wissens